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Es gibt nur eine richtige Lösung.
 
Malen und zahlen

Wie aus einem kleinen Jungen Deutschlands Kindergarten-Picasso wurde

Wenn er erklären soll, wie alles begann, erzählt Kerem Akar immer das Gleiche. Vier Jahre war sein Sohn Mikail alt. Eines Tages kam sein Vater nach Hause in die kleine Wohnung in Köln. Er lobte seine Frau für das schöne Bild, das er sah. Und er konnte kaum glauben, dass es sein Sohn gemalt hat. Kerem Akar hat aber noch nie erzählt, was danach passierte. Wie der Vater das Bild erst für die Familie und dann auch für andere auf Facebook stellte. Und wie er sofort Kaufangebote von Wildfremden bekam. Wie er auch das am Anfang noch für einen Scherz hielt. Bis er ab dem dritten Angebot verstand: Er hatte hier etwas, das unabhängig von dem Vaterstolz etwas wert war. Und dieses etwas war nicht wenig.

Mikail Akar, heute sieben Jahre alt und Grundschüler, hat in den letzten drei Jahren als malendes “Wunderkind” Karriere gemacht. Seine Bilder kosteten nach kurzer Zeit zwischen 6000 und 13000 Euro. Aber wahrscheinlich würde die Familie noch immer in der kleinen Wohnung in Köln wohnen und nicht in diesem Reihenhaus im reichen Pulheim, wenn der Vater nicht die Vermarktung in die Hand genommen hätte. Denn was hat man von einem Wunder, wenn niemand davon erfährt? “In drei Jahren hat sich unser Leben komplett verändert”, sagt Akar. Er selbst kündigte seinen Job und ist jetzt Manager seines Sohnes. Ihr Freundeskreis ist jetzt ein komplett anderer. Viele wohlhabende Menschen sind dabei. Ihr Leben dreht sich nun um Mikail und seine Ausstellungen herum, nach denen alle Bilder komplett ausverkauft sind.

Ganz am Anfang wollte Akar seinen Sohn zu Workshops bringen, aber mit vier Jahren war er dafür noch zu klein. Der Ausweg wurde gefunden: Die Youtube-Filme mit den Techniken von berühmten Malern wurden so etwas wie Mikails Lehre.

Mikail Akar, der zuerst im Netz entdeckt wurde, wurde auch per Netz ausgebildet. Und das Netz wurde auch seine Marketingplattform. Seine Bilder bestellen die Leute über die Webseite, ohne sie vorher gesehen zu haben. Inzwischen müssen Kunden ein Jahr auf ein Original warten. Aber längst werden limitierte Editionen angeboten, “handübermalt, logosigniert”. Logo? Weil er mit vier Jahren seine Bilder noch nicht mit Namen signieren konnte, designte der Vater ein Logo: ein M mit dem Querstrich eines A, das an den Kölner Dom erinnert. Das hat die Familie sofort weltweit schützen lassen.

Kerem Akar hat alles professionalisiert: Er bezahlt einen Texter, einen Grafikdesigner und Übersetzer für die englischen Pressemitteilungen. “Team Mikail” lässt Autogrammkarten drucken und reist zu Benefizveranstaltungen. Die Investitionen in die Farben sind längst der kleinste Teil der Ausgaben. Viel kosten die Reisen und der Anwalt, mit dem er gegen die ersten Fälschungen kämpft, die er vor ein paar Monaten auf Ebay entdeckt hat.
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die Edition, -en – hier: Druck; signieren = unterschreiben
 
\(22\). Wann hat Kerem Akar verstanden, dass das Bild seines Sohnes wirklich Wert hat?
 
\(23\). Wie hat sich das Leben der Familie in den letzten Jahren verändert?
 
\(24\). Wie stand es mit der Entwicklung von Mikails Fähigkeiten?
 
\(25\). Was spricht dafür, dass Mikail Akar ein erfolgreicher Künstler ist?
 
\(26\). Wofür gibt die Familie Akar heute das meiste Geld aus?
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